Der Randen
Geologisch bildet der Randen als mächtige
Kalkplatte das Bindeglied zwischen dem
schweizerischen Tafeljura jenseits des Rheins
und der Schwäbischen Alb. Als leicht nach Südosten
geneigte Schichten liegen dem im Schwarzwald zutage
tretenden kristallinen Urgestein und den
erdgeschichtlich älteren Triasformationen die
Ablagerungen des Schwarzen, des Braunen und des
Weissen Jura auf (Lias, Dogger, Malm). Die Neigung
nach Südosten wird auf eine Hebung des
Schwarzwaldes zurückgeführt; die Schrägstellung
ganzer Schichtserien ist zum Beispiel in der
Gegend von Schleitheim, im Durachtal und im Bibertal
erkennbar. Demzufolge finden sich die höchsten
Erhebungen des Randens an dessen Westrand: Hagen 912
Meter (930 Meter auf deutschem Gebiet),
Schleitheimer Randen 896 Meter und Langer Randen 899
Meter über Meer. Die allgemeine Ausrichtung der
Randentäler ergab sich aus dem südöstlich
verlaufenden erodierenden Wasserabfluss. Gut zwei
Drittel des Areals des heutigen Randens sind von
Wald bedeckt, und zwar einerseits von ursprünglichem
Buchen- und Laubmischwald, andererseits von
Nadelholzbeständen, die meist aus der Aufforstung
früheren Ackerlandes hervorgegangen sind.
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Naherholungsgebiet und schützenwerte
Landschaft
Besonders die zahlreichen
Föhrenwäldchen, die als lichte Parzellen über die
Randenhöhen zerstreut zwischen den Wiesen stehen,
geben der Landschaft ihre Eigenart, die sie etwa von
der Juralandschaft unterscheidet. Die
landwirtschaftliche Nutzung der Randenhochfläche
wurde seit jeher durch die beträchtliche Entfernung
der Dörfer in den Tälern und den Höhenunterschied
von mehreren hundert Metern erschwert. In der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde deshalb an
manchen Orten der landwirtschaftliche Anbau
aufgegeben, und so wurden
grosse Teile des Randens und eben auch
Einzelparzellen in Wald zurückverwandelt, und zwar
in Föhrenwald.
Sonne, Licht und Wärme dringen durch die
lichten Föhrenkronen auf den Boden und schaffen oft
steppenähnliche Bedingungen. Solche Orte sind
bevorzugte Refugien vieler licht- und wärmeliebender,
wildwachsender Pflanzen und Sträucher.
Text: Franz Hoffmann
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